Der Trimodale Ansatz der Eignungsdiagnostik
Der trimodale Ansatz der Eignungsdiagnostik wurden von Prof. Dr. Heinz Schuler (Universität Hohenheim, Stuttgart, Institut für Sozialwissenschaften) entwickelt. Das Konzept kombiniert drei verschiedene Personalauswahlverfahren, um eine umfassende Bewertung der Eignung eines Bewerbers für eine bestimmte Stelle oder Position zu ermöglichen. Die drei Komponenten des trimodalen Ansatzes sind:
- Biografische Daten: Diese beziehen sich auf die Informationen über den Werdegang, die Ausbildung und die Erfahrungen eines Bewerbers. Biografische Daten können aus Lebensläufen, Anschreiben oder Referenzen gewonnen werden. Ziel ist es durch vergangenes Verhalten Prognosen für zukünftiges Verhalten zu ermöglichen.
- Simulationsansatz: Hier geht es darum erfolgsrelevantes berufsbezogenes Verhalten des Bewerbers abzubilden und zwar in Form von Beispielsweise Arbeitsproben, Rollenspielen, Gruppendiskussionen, Präsentationen, Fallstudien, schriftlichen Tests und Computergestützte Simulation, Situational Judgement Tests. Ein großer Vorteil des Simulationsansatzes ist, dass er den Bewerbern die Möglichkeit gibt, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in einer realistischen Umgebung zu demonstrieren. Dies ermöglicht es den Arbeitgebern, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie die Bewerber in der tatsächlichen Arbeitsumgebung arbeiten würden. Darüber hinaus ermöglicht es den Arbeitgebern auch, Fähigkeiten und Eigenschaften zu bewerten, die nicht einfach durch herkömmliche Tests oder Fragebögen zu messen sind, wie z.B. Problemlösungsfähigkeiten, Teamfähigkeit oder Kreativität.
- Eigenschafts- oder konstruktansatz: Unter diesem Begriff verbirgt sich die Erklärung des Berufserfolges auf Grund relativ stabiler Eigenschaften der Bewerber. Diese Eigenschaften können z. B kognitive Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale oder Interessen sein. Arbeitgeber können die Kreativität eines Bewerbers bewerten, um festzustellen, ob davon auszugehen ist, dass er in einer kreativen Rolle arbeiten kann. Auch Fähigkeitstests, Persönlichkeitstests oder Interessentests ermittelt die Eigenschaft einer Person.
Der Begriff "Konstrukt" bezieht sich auf eine abstrakte, hypothetische Eigenschaft oder Fähigkeit, die nicht direkt beobachtet werden kann, wie z.B. Intelligenz oder Führungsfähigkeiten. Um ein Konstrukt zu bewerten, werden oft spezielle Tests oder Fragebögen verwendet, die auf der Theorie des Konstrukts basieren. Zum Beispiel kann ein Arbeitgeber einen Intelligenztest verwenden, um die intellektuellen Fähigkeiten eines Bewerbers zu bewerten.
Durch die Kombination dieser drei Komponenten (auch multimodaler Ansatz genannt) wird der trimodale Ansatz als ein umfassender Ansatz zur Eignungsdiagnostik angesehen, der eine valide und zuverlässige Bewertung der Eignung eines Bewerbers für eine bestimmte Stelle oder Position ermöglicht. Durch die Verwendung mehrerer Tests und Verfahren kann auch das Risiko einer Verzerrung oder Vorurteilen in einer einzigen Bewertungsmethode reduziert werden.
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