Sonntag, 19. Februar 2023

Telefoninterviews

Telefoninterviews als Ergänzung im Auswahlprozess

Telefoninterviews sind ein häufiges Mittel, um Bewerber in einem frühen Stadium des Bewerbungsprozesses zu prüfen. Telefoninterviews bieten Arbeitgebern eine Vielzahl von Vorteilen, insbesondere in der frühen Phase des Bewerbungsprozesses, da sie eine effektive und kosteneffiziente Möglichkeit sind, Bewerber zu prüfen und eine engere Auswahl für daraus folgende persönliche Vorstellungsgespräche zu treffen. Generell hat auch die Pandemie dazu geführt, dass Telefoninterviews vermehrt durchgeführt wurden.

  1. Kosteneffizienz: Telefoninterviews sind in der Regel kosteneffizienter als persönliche Vorstellungsgespräche, da sie keine Reisekosten oder Ausgaben für Räumlichkeiten, Ausrüstung und Verpflegung erfordern.

  2. Zeitersparnis: Telefoninterviews ermöglichen es Arbeitgebern, eine Vielzahl von Bewerbern in kurzer Zeit zu prüfen, wodurch sie Zeit und Ressourcen sparen und schnell eine engere Auswahl treffen können.

  3. Effektive Filterung: Telefoninterviews können dazu beitragen, Kandidaten zu identifizieren, die nicht den Anforderungen der Stelle entsprechen oder nicht in das Unternehmen passen. Somit können sie die Effektivität des Auswahlprozesses erhöhen.

  4. Flexibilität: Telefoninterviews können zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Orten durchgeführt werden, wodurch Arbeitgeber Bewerber unabhängig von ihrem Standort prüfen können.

  5. Erste Einschätzung des Kandidaten: Telefoninterviews ermöglichen Arbeitgebern, die Kandidaten schnell kennenzulernen, ihre Fähigkeiten und Qualifikationen zu beurteilen und ein Verständnis ihrer Persönlichkeit und Eignung für die Position zu gewinnen.
Grenzen von Telefoninterviews
Ein Telefoninterview sollte nie das einzige Auswahlkriterium sein, da natürlich viele Facetten wie z. B. Nonverbale Kommunikation nicht wahrgenommen werden können. Vielmehr dient es als Ergänzung zu Vorstellungsgesprächen in Präsenz oder virtuellen Vorstellungsgesprächen per Camara per Teams, Webex, Skype, Zoom oder ähnlicher Software. 


Literatur: Schulte, S. / Hiltmann, M. (Hrsg), Eignungsdiagnostische Interviews, Standards der professionellen Interviewführung (2023)

Fragetechniken im Vorstellungsgespräch

Es gibt verschiedene Fragetechniken, die im Vorstellungsgespräch angewendet werden können. 


Hier sind einige Beispiele:

  1. Offene Fragen: Offene Fragen beginnen in der Regel mit "Wie", "Was" oder "Warum". Sie erfordern vom Bewerber eine ausführliche Antwort und bieten dem Arbeitgeber die Möglichkeit, mehr über die Erfahrung, die Persönlichkeit und die Motivation des Bewerbers zu erfahren.

  2. Geschlossene Fragen: Geschlossene Fragen können mit "Ja" oder "Nein" beantwortet werden und erfordern vom Bewerber eine kurze Antwort. Sie können verwendet werden, um spezifische Informationen über den Hintergrund und die Fähigkeiten des Bewerbers zu sammeln.

  3. Situative Fragen: Beziehen sich auf die Zukunft, genauer gesagt auf konkrete berufliche Aufgaben, mit denen ein Bewerber an seinem neuen Arbeitsplatz konfrontiert wird. Situative Fragen lassen sich sehr leicht entwickeln, wenn man im Zuge der Anforderungsanalyse Interviews mit Arbeitsplatzexperten geführt hat. Beispiel: Stellen Sie sich vor...... Wie verhalten Sie sich? 

  4. Biografische Fragen: Biografische Fragen beziehen sich primär auf die berufliche Biografie der Vergangenheit. Hierhinter steht das Prinzip, dass sich die Fragen möglichst nah an der beruflichen Praxis orientieren sollten.  Bewerber werden gefragt was sie erlebt haben, wie sie mit der Situation umgegangen sind, welche Lehren sie aus entsprechenden Situationen gezogen haben oder wie sie ihr Verhalten im Nachhinein bewerten. Beispiel: Was haben Sie... getan?

  5. Verhaltensorientierte Interviewfrage (Behavior Description Interview (BDI): Verhaltensbasierte Fragen im Vorstellungsgespräch liefern mehr Informationen über die Denk- und Gefühlswelt des Bewerbers und über die Erfahrungen aus früheren Tätigkeiten liefern als herkömmliche Fragen. Die Fragen basieren auf den in der Anforderungsanalyse ermittelten Fähigkeiten und Verhaltensweisen (CIT - Critical Incident Technique) der Stelleninhaber. Verhaltensbasierte Interviewfragen beginnen in der Regel mit den folgenden Sätzen: "Erzählen Sie mir von einer Zeit, in der Sie..., Beschreiben Sie eine Situation, in der Sie..., Nennen Sie mir ein Beispiel aus einer Zeit, in der Sie..."

  6. Negative Fragen: Negative Fragen sind Fragen, die in der Regel mit "Was würden Sie nicht tun" oder "Was gefällt Ihnen nicht an..." beginnen. Sie helfen dem Arbeitgeber, die Einstellung und die Vorlieben des Bewerbers zu verstehen.

  7. Sonstige Fragetechniken die im Vorstellungsgespräch angewendet werden: Zirkuläre Fragen, Zum gängigen Stereotyp konträre Fragen, Projektive Fragen, Abstrakte Fragen, Mehrgliedrige Fragen.


Es ist wichtig zu beachten, dass einige dieser Fragetechniken dazu dienen können, den Bewerber aus seiner Komfortzone herauszulocken und zu sehen, wie er unter Druck reagiert. 


Literatur: Hofmann, E., (2016), Einstellungsgespräche erfolgreich führen- Ein Praxisleitfaden für die Auswahl  der besten Bewerber, 2. Auflage, Wiesbaden, Gabler


Personal rekrutieren mit dem Trimodalen Ansatz der Eignungsdiagnostik

Der Trimodale Ansatz der Eignungsdiagnostik

Der trimodale Ansatz der Eignungsdiagnostik wurden von  Prof. Dr. Heinz Schuler (Universität Hohenheim, Stuttgart, Institut für Sozialwissenschaften) entwickelt. Das Konzept kombiniert drei verschiedene Personalauswahlverfahren, um eine umfassende Bewertung der Eignung eines Bewerbers für eine bestimmte Stelle oder Position zu ermöglichen. Die drei Komponenten des trimodalen Ansatzes sind:

  1. Biografische Daten: Diese beziehen sich auf die Informationen über den Werdegang, die Ausbildung und die Erfahrungen eines Bewerbers. Biografische Daten können aus Lebensläufen, Anschreiben oder Referenzen gewonnen werden. Ziel ist es durch vergangenes Verhalten Prognosen für zukünftiges Verhalten zu ermöglichen. 

  2. Simulationsansatz: Hier geht es darum erfolgsrelevantes berufsbezogenes Verhalten des Bewerbers abzubilden und zwar in Form von Beispielsweise Arbeitsproben, Rollenspielen, Gruppendiskussionen, Präsentationen, Fallstudien, schriftlichen Tests und Computergestützte Simulation, Situational Judgement Tests. Ein großer Vorteil des Simulationsansatzes ist, dass er den Bewerbern die Möglichkeit gibt, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in einer realistischen Umgebung zu demonstrieren. Dies ermöglicht es den Arbeitgebern, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie die Bewerber in der tatsächlichen Arbeitsumgebung arbeiten würden. Darüber hinaus ermöglicht es den Arbeitgebern auch, Fähigkeiten und Eigenschaften zu bewerten, die nicht einfach durch herkömmliche Tests oder Fragebögen zu messen sind, wie z.B. Problemlösungsfähigkeiten, Teamfähigkeit oder Kreativität.

  3. Eigenschafts- oder konstruktansatz: Unter diesem Begriff verbirgt sich die Erklärung des Berufserfolges auf Grund relativ stabiler Eigenschaften der Bewerber. Diese Eigenschaften können z. B kognitive Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale oder Interessen sein. Arbeitgeber können die Kreativität eines Bewerbers bewerten, um festzustellen, ob davon auszugehen ist, dass er in einer kreativen Rolle arbeiten kann. Auch Fähigkeitstests, Persönlichkeitstests oder Interessentests ermittelt die Eigenschaft einer Person.
    Der Begriff "Konstrukt" bezieht sich auf eine abstrakte, hypothetische Eigenschaft oder Fähigkeit, die nicht direkt beobachtet werden kann, wie z.B. Intelligenz oder Führungsfähigkeiten. Um ein Konstrukt zu bewerten, werden oft spezielle Tests oder Fragebögen verwendet, die auf der Theorie des Konstrukts basieren. Zum Beispiel kann ein Arbeitgeber einen Intelligenztest verwenden, um die intellektuellen Fähigkeiten eines Bewerbers zu bewerten. 
Durch die Kombination dieser drei Komponenten (auch multimodaler Ansatz genannt) wird der trimodale Ansatz als ein umfassender Ansatz zur Eignungsdiagnostik angesehen, der eine valide und zuverlässige Bewertung der Eignung eines Bewerbers für eine bestimmte Stelle oder Position ermöglicht. Durch die Verwendung mehrerer Tests und Verfahren kann auch das Risiko einer Verzerrung oder Vorurteilen in einer einzigen Bewertungsmethode reduziert werden.



Das KBW im Netz

Wie finde ich das Kommunale Bildungswerk im Netz? 

Fortbildungsmöglichkeiten für den im Öffentlichen Dienst

Im öffentlichen Dienst gibt es viele Fortbildungsmöglichkeiten, die es den Mitarbeitern ermöglichen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern und sich auf neue Herausforderungen vorzubereiten. Das Kommunales Bildungswerk e. V. leistet hierzu seinen Beitrag und bietet viele Fortbildungen an. je nach den Bedürfnissen der Organisation, als Webinar, Präsenzseminar in verschiedenen Orten oder als Inhouse-Schulung auf Anfrage und der individuellen Interessen der Mitarbeiter.

Einige der häufigsten Fortbildungsbereiche im öffentlichen Dienst sind:

  1. Führungskräfteschulungen: Diese Schulungen helfen Mitarbeitern, Führungskompetenzen zu entwickeln und ihre Führungsqualitäten zu verbessern.

  2. Personalmanagement: Diese Schulungen befassen sich mit Personalmanagementthemen wie Personalplanung, Mitarbeiterbindung und -entwicklung, Mitarbeiterkommunikation und Konfliktmanagement.

  3. IT-Schulungen: Diese Schulungen befassen sich mit Computerprogrammen, Datenbanken, IT-Sicherheit und Netzwerken, die für die Arbeit im öffentlichen Dienst erforderlich sind.

  4. Rechtliche Schulungen: Diese Schulungen befassen sich mit den Gesetzen, Regelungen und Verfahren, die für die Arbeit im öffentlichen Dienst relevant sind, wie zum Beispiel Arbeitsrecht, Datenschutzrecht oder Vergaberecht.

Das Kommunale Bildungswerk e. V. wurde 1990 gegründet. Es ist bundesweit anerkannt als gemeinnützige Einrichtung der berufsorientierten Fort- und Weiterbildung. 

Bildungsprogramm des KBW als PDF herunterladen...

Kontakt

Kommunales Bildungswerk e. V.
Berliner Allee 125
13088 Berlin

Tel.: 030 293350-0
Fax: 030 293350-39

Mittwoch, 15. Februar 2023

Über das Kommunale Bildungswerk Berlin e.V.

Seminarzentrum des Kommunales Bildungswerk in der Berliner Allee 

Das Kommunale Bildungswerk e.V. (KBW e.V.) ist eine als gemeinnützig anerkannte Einrichtung der berufsorientierten Weiterbildung für Mitarbeitende und Führungskräfte des gesamten öffentlichen Sektors, aus Einrichtungen und Verbänden, Unternehmen sowie für sonstige Interessenten und Privatpersonen. Die Angebote des Kommunale Bildungswerk e.V. richtet sich zum Beispiel an Sachbearbeiter/innen, Fallmanager/innen, Mitarbeiter/innen aus Jugendhilfeeinrichtungen, Politiker/innen, Kultur- und Marketing-verantwortliche bis hin zu Schornsteinfegern u.v.a. 

Der Verein bietet seit über 20 Jahren ein umfangreiches Programm berufsbegleitender Fort- und Weiterbildungen. Er hat seinen Sitz in Berlin; Regionalbüros bestehen in Wuppertal, Hamburg und Frankfurt am Main. Die Seminare, Inhouse-Trainings und Fachtagungen finden in Berlin sowie auch in anderen Regionen des Bundesgebietes statt. Mit über 30.000 Seminarteilnehmer/innen jährlich und 2.000 Veranstaltungsterminen im Jahr ist das Kommunale Bildungswerk einer der führenden Anbieter in seinem Segment in der Weiterbildungsbranche.

Das KBW e.V. ist seit 06. Januar 2012 nach DIN EN ISO 9001:2008 und AZWV zertifiziert. 


Link zum Kommunales Bildungswerk e. V.: https://www.kbw.de/

Wegbeschreibung: https://goo.gl/maps/fvFDLreRzwJwWgqS7

Kontakt

Kommunales Bildungswerk e. V.
Berliner Allee 125
13088 Berlin

Tel.: 030 293350-0
Fax: 030 293350-39

E-Mail: info@kbw.de


Innenhof Kommunales Bildungswerk Berlin


Grundlagen der Sozialversicherung in Deutschland

Die Sozialversicherung in Deutschland basiert auf dem Prinzip der Solidarität und dient dazu, die Risiken des Lebens, insbesondere im Berei...